Nachhaltige Stadtentwicklung- Spaziergang durch Wolfratshausen

© Janine Hague

“Die Stadt muss für die Menschen, nicht für die Autos gedacht werden.” 

Diese Aussage fasst gut zusammen, wobei es bei nachhaltiger Stadtentwicklung ankommt. Mit diesem Thema beschäftigten wir uns bei unserem politischen Spaziergang durch Wolfratshausen mit Thomas von Sarnowski, Parteivorsitzender von Grüne Bayern am Vormittag des 28. Septembers 2023. Annette Heinloth zeigte uns verschiedene Stationen in Wolfratshausen zum Thema „nachhaltige Stadtentwicklung“. Neben Thomas waren auch unsere Kandidaten für die Bezirks- und Landtagswahl, Marius und Jakob sowie Hans-Georg Anders, OV-Sprecher Wolfratshausen und interessierte Bürger*innen bei dem Spaziergang dabei.

Los ging es am Bahnhof Wolfratshausen. Annette erklärte, dass der S-Bahnhof das zweitgrößte Fahrgastaufkommen außerhalb von München hat. Jakob stellte fest: „Hier kommen viele Leute an, die danach mit den Bussen in die umliegenden Gemeinden fahren. Auch am Bahnhof sollte man sich deshalb gerne aufhalten.“ In seinem Grußwort ging Marius darauf ein, dass die Nachbarstadt Geretsried die größte bayerische Stadt ohne eigenen Bahnhof ist und vom Bahnhof Wolfratshausen auch viele Geretsrieder*innen abfahren, bis endlich die S-Bahn bis Geretsried verlängert wird.

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Mobilität ist ein wichtiger Faktor für die nachhaltige Stadtentwicklung. In Wolfratshausen gibt es mit der S-Bahn, den Regionalbussen und auch der Express-Buslinie, die von Starnberg über Wolfratshausen und Geretsried nach Bad Tölz fährt, schon relativ viele ÖPNV-Angebote. Diese müssen weiter aufgebaut und vor allem bei der S-Bahn zuverlässiger werden.

Aber leider nehmen die Autos mit den Straßen und Parkflächen viel Platz ein. Zum Beispiel am Parkplatz am Hatzplatz mussten wir feststellen, dass es zwar parkende Autos mit Loisachblick gibt, aber immer weniger Menschen können sich eine Wohnung in der Nähe der Loisach leisten. Thomas erklärte: „Um die Aufenthaltsqualität in den Städten zu verbessern, brauchen wir auch Natur in der Stadt. Es reicht nicht, wenn wir die Natur vor der Stadt haben.“ Annette sagte zum Thema Flächennutzung: „Es braucht gute Gründe, um eine neue Fläche zu versiegeln.“

Wir Grünen setzen uns auch für die Verbesserung der Radinfrastruktur ein. Kurze Strecken in der Stadt sollten mit dem Fahrrad sicher und bequem zurückgelegt werden können. Für größere Einkäufe oder Ausflüge ist Car-Sharing auch eine gute Option, damit weniger Leute auf ein eigenes Auto angewiesen sind.

Ein weiterer wichtiger Aspekt der Stadtentwicklung ist das Wohnen. Ein positives Beispiel ist das Bauprojekt der Maro-Genossenschaft, das Wohnungen für mehrere Generationen bietet. Leider können sich viele die Mieten in unserem Landkreis nicht mehr leisten. Auch hier muss man sicher überlegen, wie man Flächen sinnvoll nutzen kann, zum Beispiel mit dem Bau von mehr Stockwerken oder Tiefgaragen. Eine tolle Maßnahme der Stadt für die Energiewende ist die Förderung von Balkon-Photovoltaikanlagen. In der Gemeinde Lenggries wurden diese verboten, in Wolfratshausen sind sie ausdrücklich erwünscht.  

Unser Spaziergang endete beim vor kurzem neueröffneten Museum, das über die Geschichte und Gegenwart von Wolfratshausen informiert. Neben den Inhalten ist das Museum auch interessant, weil es komplett barrierefrei ist. Barrierefreiheit ist leider an vielen Stellen in der Stadt noch nicht gegeben, aber sie ist auch ein wichtiger Faktor dafür, Teilhabe für alle zu ermöglichen.

Der Spaziergang zeigte, dass eine nachhaltige Stadtentwicklung nicht nur gut fürs Klima ist, sondern auch die Lebensqualität für alle in der Stadt verbessert.

Hans-Georg Anders, Jakob Koch, Thomas von Sarnowski, Marius Schlosser, Annette Heinloth ©Janine Hague