„Was macht eigentlich der Bezirkstag? Diese Frage wird mir sehr oft gestellt, wenn ich sage, dass ich für die Bezirkstagswahl kandidiere,“ stellte Marius Schlosser zu Beginn der Veranstaltung „Bezirkstag- Unser Engagement für Oberbayern!“ fest. Die Veranstaltung fand am Montag, den 18. September im Wirtshaus Flößerei in Wolfratshausen statt. Marius, der die Veranstaltung moderiete, tritt für den Stimmkreis Bad Tölz-Wolfratshausen, Garmisch-Partenkirchen bei der Bezirkstagswahl, die am 8. Oktober neben der Landtagswahl stattfindet, an.
Was der Bezirkstag genau macht, dass erklärte Elisabeth Janner in ihrem Vortrag. Elisabeth ist bereits seit 2013 Bezirksrätin und kandidiert erneut in ihrem Stimmkreis Miesbach. „Der Fokus des Bezirkstags liegt auf Menschen, die Hilfe brauchen“, sagte sie. Ein wichtiges Ziel ist es, allen Menschen die Teilhabe am Leben in der Gesellschaft zu ermöglichen. Dazu gehören zum Beispiel die organisierte Selbsthilfe und die Einrichtung von Pflegestützpunkten. Neben inhaltlichen Aspekten erläuterte Elisabeth auch allgemein, wie die Arbeit des Bezirkstags abläuft. Der Bezirkstag Oberbayern hat 82 ehrenamtliche Mitglieder, die regelmäßig in diversen Ausschüssen sowie zweimal jährlich im Plenum tagen. Die Sitzungen finden im Gebäude der Bezirksverwaltung in München statt. Auf Nachfrage aus dem Publikum gab sie an, dass ihre Tätigkeit für den Bezirkstag etwa dem Umfang von einer Halbzeitstelle entspricht.
Während Elisabeths Schwerpunkte im Bezirkstag auf den sozialen Themen liegen, beschäftigt sich ihr Fraktionskollege Dr. Eckart Stüber (Stimmkreis Weilheim-Schongau) vorwiegend mit den Themen Umwelt- und Klimaschutz. Eckart setzt sich unter anderem dafür ein, dass alle Liegenschaften des Bezirks mit Photovoltaik-Anlagen ausgestattet werden. Seine Wahl in den Bezirkstag 2018 bezeichnete er als „Glück für die Grünen“, da er sich nicht nur fachlich sehr gut auskenne, sondern auch ein umfangreiches Archiv über Grüne Geschichte führe. Die Wahl von Dr. Barbara Meyer in den Bezirkstag 1978 hat historische Bedeutung für die Grünen, da erstmals eine Vertreterin ihrer Partei in ein Gremium gewählt wurde.
Für die Wahl am 8. Oktober 2023 erhoffen sich alle drei, dass sie wieder beziehungsweise zum ersten Mal in den Bezirkstag gewählt werden und sich dort gemeinsam für Grüne Ziele einsetzen können. Wenn Marius in den Bezirkstag gewählt wird, möchte er sich besonders für die bessere Förderung von Erinnerungskultur und Demokratiebildung stark machen. Viele Institutionen, wie zum Beispiel das Badehaus in Waldram, werden vom Bezirk finanziell gefördert. Wie Marius den Gästen zu Beginn versprochen hatte, bekam jeder Gast Antworten auf seine Fragen zum Bezirkstag und auch das gedruckte Bezirkstag-Wahlprogramm der Grünen Oberbayern beim Gehen in die Hand.