Bericht zum Frühjahrsempfang des Kreisverbands

Wir haben uns alle sehr gefreut, dass am 27. April endlich wieder unser Frühjahrsempfang stattfinden konnte. Ort der Veranstaltung war das Glashaus der Jugendsiedlung Hochland in der Nähe von Königsdorf. Unserer Einladung folgten etwa 70 Gäste: Viele Parteimitglieder, aber auch Vertreter*innen aus Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Nach einem kleinen Begrüßungsdrink eröffneten unsere beiden Sprecher*innen Jovana von Beckerath und Andreas Wild den offiziellen Teil des Abends.

Der erste Vortrag kam von Annette Heinloth, dritte Bürgermeisterin von Wolfratshausen und Johanna Pfund, Fraktionssprecherin im Tölzer Stadtrat. Darin ging es um die kommunalpolitischen Erfahrungen von Frauen im Oberland. Wir Grünen konnten in den letzten Jahren im Bereich Gleichstellung viele Erfolge erzielen: Durch unser starkes Wahlergebnis konnten wir die kommunalen Räte deutlich weiblicher und jünger besetzen. Auch bei Themen wie der Vereinbarkeit von Familie und kommunalpolitischen Mandaten konnten wir positive Akzente setzen. Dennoch schlägt auch in unserer Region engagierten Frauen weiterhin viel Gegenwind entgegen. Deshalb ist es uns wichtig für feministische Anliegen zu kämpfen und Frauen auch auf kommunaler Ebene eine starke Stimme zu geben.

Hauptredner des Abends war Thomas von Sarnowski, Landesvorsitzender der bayerischen Grünen. In seiner Rede ging es um Grüne Politik für den ländlichen Raum. Dabei betonte er die besondere Rolle, die Heimat und Gemeinschaft für viele Menschen auf dem Land spielen. Gleichzeitig ist der ländliche Raum oft auch ein Ort großer Herausforderungen, was sich beispielsweise an schlecht ausgebautem ÖPNV oder der mangelnden Verfügbarkeit von schnellem Internet zeigt. Deshalb ist es ein besonderes Anliegen der Grünen, die Situation der Menschen auf dem Land nachhaltig zu verbessern.

Ein wichtiger Schritt hierzu ist die konsequente Förderung der E-Mobilität, besonders in den Regionen, in denen Bewohner*innen nicht ohne weiteres vollständig auf ein Auto verzichten können. Ebenso wichtig ist der Ausbau des ÖPNV, für welchen wir Grünen eine Mobilitätsgarantie von früh bis spät anstreben. Als Beispiel nannte Thomas die dringende Notwendigkeit der S-Bahn-Verlängerung bis nach Geretsried. Geretsried ist bis heute die größte Stadt Bayerns, die keinen eigenen Bahnanschluss besitzt.

Auch für das Gelingen der Energiewende ist der ländliche Raum von entscheidender Bedeutung. Dabei sind Windräder und Solaranlagen nicht nur wichtige Beiträge zur klimaneutralen Energiegewinnung, sondern liefern auch wichtige Einnahmen für die örtlichen Kommunen. Mit ihnen lassen sich lokale Wertschöpfung, Klimaschutz und Energieautarkie in einem einzigen Schritt verwirklichen. Deshalb kämpfen wir bayerischen Grünen für ein Ende der sinnlosen 10H-Regel, die den Ausbau der Erneuerbaren bisher verhindert. Gerade weil der ländliche Raum für viele Menschen Heimat bedeutet, ist es uns ein wichtiges Anliegen, diese Heimat auch für künftige Generationen zu erhalten. Deshalb braucht es endlich eine Agrarwende, die den Menschen hochwertige Lebensmittel liefert, ohne dabei Tieren und der Umwelt zu schaden. Auch dem voranschreitenden Flächenfraß treten wir entschieden entgegen.

Im Anschluss an Thomas‘ Rede folgte der entspannte Teil des Abends. Bei Buffet und der Musik von Andreas Winkler und Sepp Kloiber konnte man nach der langen Zeit reiner Onlinesitzungen endlich wieder persönlich ins Gespräch kommen.

Trotz der herausfordernden Zeiten treten wir Grünen voller Motivation an, um den Landkreis ökologischer und vielfältiger zu gestalten!