E-Auto Mythen und Fakten
Unsere Gäste im Wirtshause Flößerei in Wolfratsahusen:
– Merlin Nagel Ingenieur und Landtagskandidat B90/Die Grünen (Ingolstadt)
– Klaus Hochwind Vertriebsleiter 17er Oberlandenergie / EOBERLAND (Murnau)
– Alois Moser Geschäftsleiter Autohaus Ortner / EOBERLAND (Murnau/STA)
Hauptreferent Merlin Nagel – Foto: Peter Lobenstein
Pressebericht zur Info-Veranstaltung „E-Auto – Mythen und Fakten“ am 10.Mai 2023:
E-Auto besser als der Ruf
Der Ortsverband der Grünen Wolfratshausen hatte letzten Mittwoch in die Flößerei eingeladen. Die gut besuchte Veranstaltung behandelte das Thema „Mythen und Fakten rund ums E-Auto“. Die Referenten kamen aus verschiedenen Sparten und informierten aus unterschiedlichen Blickwinkeln.
Merlin Nagel, Landtagskandidat für Bündnis 90/ Die Grünen und Entwicklungsingenieur zeigte anhand von Grafiken, wie hoch z. B. der Wasserverbrauch bei den verschieden angetriebenen Autos ist. Tatsächlich ist bei der Herstellung von Benziner und Elektroauto der Verbrauch gleich. Bei der Herstellung von Kraftstoff ist aber deutlich mehr Wasser notwendig, als bei der Produktion von Batterien und Strom.
Ebenso verhält es sich bei der Klimabilanz. Die CO2 Emissionen des E-Autos liegen deutlich unter dem Verbrenner, vorausgesetzt es wird mit Ökostrom geladen!
Um der Ausbeutung von wirtschaftlich und sozial schwachen Regionen entgegenzuwirken, beziehen die großen Autofirmen die seltenen Erden, wie z.B. Kobalt mittlerweile zu 80 % aus überwachten Lieferketten und sind dabei, kobaltfreie Batterien zu entwickeln.
Der Wirkungsgrad (Umwandlung der zugeführten Energie in Bewegung) bei E-Autos liegt mit 64 % (bei Stromzuführung durch eigene PV-Anlage viel mehr) weit höher als z. B. bei Benzinmotoren mit 20 %. Ebenso liegen bei Brandfällen die E-Autos in den bisher vorliegenden Statistiken weit hinter Autos mit Verbrennungsmotoren.
Alois Moser, Geschäftsführer Autohaus Ortner, bietet E-Carsharing von EOBERLAND bisher mit E-Autos inkl. ca. 30 Ladestationen im Oberland und bald mit 6 in Wolfratshausen an. Er propagiert die Verbreitung der Elektromobilität seit Jahren aus Überzeugung. Das Elektro-Auto ist ein Teil der erforderlichen Mobilitätswende, die „in den Köpfen der Leute noch stattfinden muss“.
Klaus Hochwind, Vertriebsleiter 17er Oberland-Energie sprach über die noch ausbaufähige Infrastruktur der Ladestationen, Wallboxen und den Schwierigkeiten beim Ausbau in Mehrfamilienhäusern. Die Ladesäule vor der Loisachhalle hat 17er Energie-Oberland nun übernommen und wieder in Betrieb gesetzt. Im Zusammenhang mit dem Kriterium der Reichweite führt er die Tatsache an, dass nur 4% der durchschnittlich gefahrenen Strecken in Deutschland über 600km betragen und die allermeisten Fahrten nicht über eine Kurzstrecke hinausgehen.
In der anschließenden Fragerunde erkundigte sich ein Hauseigentümer, wie es sich mit Solarpaneelen auf denkmalgeschützten Häusern verhält. Jakob Koch, Landtagskandidat Bündnis 90/Die Grünen wusste zu berichten, dass es demnächst eine neue Verordnung geben wird, die Photovoltaik im Denkmal- und Ensembleschutz vereinfachen soll.
Marius Schlosser, Bezirkstagskandidat von B90/Die Grünen, freut sich auch, dass mit dieser Veranstaltung einige Mythen zur E-Mobilität widerlegt werden können, da viele Unwahrheiten verbreitet werden, die die Menschen bis heute verunsichern.
Auf dem Weg in die Mobilitätswende wurden an diesem Abend einige Zweifel aus dem Weg geräumt. In Anbetracht der globalen Erwärmung ist das E-Auto derzeit die geeignetste Alternative im Individualverkehr den CO2 Ausstoß zu reduzieren. Allerdings kann auch Elektromobilität nicht ohne den vermehrten Ausbau des ÖPNVs gedacht werden. Es hat sich zwar schon viel getan, aber es muss noch einiges angegangen werden.
Wolfratshausen, 15.05.2023
v.l.n.r.: Merlin Nagel, Klaus Hochwind, Alois Moser, Hans-Georg Anders – Foto: Jenny Layton
Grußwort Jakob Koch – Foto: Peter Lobenstein