Wald in der Klimakrise

v.l.n.r.: Jakob Koch, Landtagskandidat, Gerhard Waas, Landtagskandidat für Miesbach auf Listenplatz 26 und Marius Schlosser, Bezirkstagskandidat

47,5 Prozent der Fläche im Oberland sind Wald. Grund genug, um sich mit diesem wichtigen Thema ausführlich zu beschäftigen. Der Einladung zum Fachvortrag von Gerhard Waas, Förster und Grüner Landtagskandidat für den Stimmkreis Miesbach auf Listenplatz 26, folgten etwa 25 Personen am Mittwoch, den 2. August 2023. Die Idee für die Veranstaltung im Gasthof Herzogstand in Benediktbeuern kam von Anton und Annelies Maier. Das Ehepaar aus Benediktbeuern besuchte bereits im Mai einen Vortrag von Waas, den sie so interessant fanden, dass sie ihn gerne auch in ihrer Gemeinde haben wollten.

Bei seiner Begrüßung freute sich Jakob Koch, unser Direktkandidat für den Landtag, Garmisch-Partenkirchen, darüber, dass das Ehepaar Maier die Initiative für diese Veranstaltung an einem Ort ohne Grünen Ortsverband ergriffen hatte. „Ich hoffe, dass wir uns bei anderen Veranstaltungen hier wiedersehen werden“, sagte Jakob. 

Zu Beginn seines Vortrags stellte der passionierte Förster Gerhard fest: „Über den Wald könnte ich natürlich tagelang reden“. Den Fokus legte er für diesen Abend auf den Zusammenhang zwischen Klimakrise und Wald. Anhand von erschreckenden Bildern von Sturmschäden und vertrockneten Steppen zeigte Gerhard die Folgen der Klimakrise für den Wald auf. Besonders Fichten, die kälteres Klima und viel Wasser brauchen, macht die Klimaerwärmung zu schaffen. Bis 2100, so die Prognose, wird es keine Fichten mehr in Bayern geben. Fichten machen momentan circa 40 Prozent des Waldbestandes aus.

Das Aussterben des Fichtenwalds hätte für Benediktbeuern direkt schwerwiegende Folgen. Ohne die fichtenreichen Schutzwälder wird der Wildbach Lainbach übertreten und das Tal überschwemmen. Neben den Schäden durch Sturm, Dürre und Starkregen kommen noch der zunehmende Befall mit Borkenkäfern und der Verbiss der Jungbäume durch Rehe und anderes Wild hinzu. Dadurch wird auch das Wachsen von neuen Bäumen erheblich erschwert. Gerhard betonte: „Die beste Kinderstube für den Wald ist der Wald selbst.“ So können sich verschiedene Baum- und Pflanzenarten statt Monokulturen entwickeln. Ein Gast bezeichnete den Wald treffend als „Schatzkammer der Biodiversität“.

Waas ging auch darauf ein, wie wichtig Holz als nachwachsender Rohstoff ist. So stellte er klar, dass bei der Verbrennung von Holz anders als bei Kohle ein Kreislauf entsteht, da Holz das CO2 zunächst bindet und dann wieder in die Atmosphäre zurückgibt. Auch der Anteil an den Feinstaubemissionen ist bei der Holzfeuerung mit 19,4 Prozent geringer und weniger schädlich als der von Autos verursachte Feinstaub.

Marius Schlosser, unser Bezirkstagskandidat, wollte wissen, welche Rolle der Holzbau spielt. Gerhard erklärte, dass momentan wieder mehr Holz auf den Markt kommt und auch mehr mit Holz gebaut wird. Da ist gut fürs Klima, weil Holz zum einen als CO2-Speicher dient und zum anderen die Verwendung von CO2-emissionsreichem Beton vermieden wird.

Zum Schluss betonte Gerhard, dass gute Politik für den Wald nur aus Försterperspektive gemacht werden könnte. Seine Hoffnung ist, dass bei der Landtagswahl ein Abgeordneter aus dem Oberland die Interessen aus dem ländlichen Raum, insbesondere die für den Wald, im Landtag vertritt. Diese unterscheiden sich deutlich von den Interessen aus den städtischen Gebieten, aus denen viele Grüne Abgeordnete kommen.  Deshalb nutzte er seinen Besuch im Nachbarstimmkreis auch für die Werbung um Zweitstimmen, denn die Grünen im Oberland zögen da an einem Strang.

Mehr Infos zu Gerhard Waas findet ihr hier.